Polygone

einwindige Polygone

Die einwindigen oder Ganzzahl-Polygone sind die am häufigsten in der zweidimensionalen Geometrie verwendeten Figuren.
Vorallem dem beliebigen Dreieck kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Hier aber sollen die Polygone nur aufgezählt - und wenn nötig, beschrieben - werden!

Die Spitzenwinkelsumme ist bei einwindigen Polygonen auch gleichzeitig die Innenwinkelsumme.
Sie beträgt (n-2)·180°, wobei n (nicht immer) die Eckenzahl angibt. Ausnahmen sind das rechnerische Null-, sowie Eineck.

negative Polygone

Die negativen Polygone können verallgemeinert werden, da sie wie ihre positiven Entsprechungen aussehen, bloß „innen” und „außen” sind vertauscht.

echtes Nulleck

Wo keine Ecken sind, kann auch kein Polygon entstehen. Das echte Nulleck ist also nichts.
Zusammenfassung: 0 Ecken, 0 Kanten

Nullkant / nulldimensionales Eineck

einzelner Punkt ohne Kante, für obige Formel ist n=0. Es gibt keine Trennung von „innen” und „außen”.
Zusammenfassung: 1 Ecke, 0 Kanten

Einkant

Das rechnerische Eineck, also mit n=1.
Es ist nur als Doppelschleife winkelsummenkonform, wobei zwei Ecken, die sich gegenüberstehen, in der Mitte, also dem Schnittpunkt, der Doppelschleife entstehen.
Der Schnittwinkel beträgt 90°.
Zusammenfassung: 2 Ecken, 1 Kante

eindimensionales Zweieck

2 Ecken, 1 Kante; Anmerkung: im Gegensatz zum Einkant auch in der Ebene möglich.
Die Kante ist die „Strecke” und die Ecken sind die Endpunkte.

zweidimensionales Zweieck

2 Ecken, 2 Kanten, 1 Fläche (Wert:0)
Man sollte es sich als Rechteck mit einem Seitenpaar der Länge 0 (sowie einem Seitenpaar einer angegebenen Länge) vorstellen.
In der Ebene sind beide Kanten zwangsläufig gleich lang.
In einer graphischen Darstellung sind Ungenauigkeiten unvermeidbar. Konkret: Bei korrekter Lage ist nur eine Kante sichtbar, und macht man beide Kanten sichtbar, ist der Abstand nicht 0, obwohl er es planmäßig sein sollte.

Dreieck

Das Dreieck ist die Basisfigur der zweidimensionalen Geometrie.
Höherwertige Polygone können in n-2 bis n Dreiecke zerlegt werden, um den Flächeninhalt zu bestimmen.
Ein beliebiges Dreieck kann wiederum in zwei rechtwinklige aufgeteilt werden.
Trigonometrie heißt wörtlich Dreiecksvermessung.
allgemeine Eigenschaften: 3 Ecken, 3 Kanten, 1 Fläche.
Umfang: a+b+c; Fläche: b·c/2 · sinα (oder a·c/2 · sinβ oder a·b/2 · sinγ)

rechtwinkliges Dreieck

Die Summe der Kathetenquadrate ist gleich dem Hypotenusenquadrat (Pythagoras).
Katheten: Schenkel am rechten Winkel, Hypotenuse: dem rechten Winkel gegenüber.
Die Winkelfunktionen entsprechenden den Seitenverhältnissen:
Sinus = Gegenkathete/Hypotenuse, Kosinus = Ankathete/Hypotenuse, Tangens = Gegenkathete/Ankathete.
Es gibt noch drei weitere Winkelfunktionen, die aber jeweils Kehrwerte der genannten sind.

gleichschenkliges Dreieck

Ein gleichschenkliges Dreieck ist symmetrisch zu seiner Mittelachse. Diese bildet zur Sehne einen rechten Winkel.
Ein gleichschenkliges Dreieck hat zwei gleichlange Seiten und zwei gleichgroße Winkel.
Ein gleichschenkliges Dreieck kann auch rechtwinklig sein. In dem Fall betragen die beiden gleichen Winkel jeweils 45°.

gleichseitiges Dreieck

Ein gleichseitiges Dreieck ist ein regelmäßiges Dreieck. Alle Seiten sind gleich lang, und alle Winkel sind gleich groß (60°).
Ein gleichseitiges Dreieck ist immer auch gleichschenklig.

Viereck

Ein überstreckter Innenwinkel (>180°) ist möglich, was bei drei Ecken nicht der Fall wäre.
allgemeine Eigenschaften: 4 Ecken, 4 Kanten, 1 Fläche.
Das dreidimensionale Viereck hat 4 Ecken, 6 Kanten und 4 Flächen und wird auch Simplex 3 oder Tetraeder genannt.

Quadrat

Die Grundfigur der Flächenberechnung: Rechnerisch werden Flächen in Quadrate zerlegt und diese gezählt.
Daher stammt auch die Bezeichnung „Quadrat” für die 2. Potenz, bzw. Einheiten wie „Quadratmeter”
Das Quadrat ist das regelmäßige Viereck. Alle Kanten sind gleich lang, und jeder Innenwinkel ist 90°.
Steht a für die Kantenlänge, so ist die Fläche a².

Rechteck

Jeweils zwei sich gegenüberliegende Seiten sind gleich lang, und jeder Innenwinkel ist 90°.
Mit den Kantenlängen a und b ist die Fläche a·b.

Parallelogramm

Jeweils zwei sich gegenüberliegende Seiten sind gleich lang und verlaufen parallel.
Jeweils zwei sich gegenüberliegende Winkel sind gleich groß, benachbarte Winkel sind zueinander komplementär.
Schneidet man vom Parallelogramm ein rechtwinkliges Dreieck ab und setzt es auf der gegenüberliegenden Seite (nicht gedreht) wieder an, entsteht ein Rechteck.
(Vorausgesetzt, die Schrägkante bleibt dabei ganz.)

Trapez

Das Trapez hat zwei unterschiedlich lange, aber parallele Grundseiten, deren Abstand als „Höhe” bezeichnet wird, und zwei konvergente Schrägseiten, die sich aber nicht in der Figur berühren.
Die Fläche ist: (arithmetisches Mittel der Grundseiten) mal Höhe.

beliebiges Viereck

Gehört ein Viereck keiner der vorgenannten Kategorien an, erfolgt zur Flächenberechnung eine Zerlegung in zwei Dreiecke, deren Teilflächen ermittelt und schließlich addiert werden.

höherwertige Polygone

Bis zu n-3 Innenwinkel können überstreckt sein.
Die Flächenberechnung erfolgt durch Zerlegung in Teildreiecke (üblich: n-2).
Mit zunehmender Eckenzahl steigt auch die Zahl möglicher Formen.
Allen gemein ist: n Ecken, n Kanten, 1 Fläche.

Kreis

Weit verbreitet ist die Vorstellung, der Kreis habe keine Ecken. Doch im Gegenteil: Je mehr Ecken ein regelmäßiges Polygon hat, desto ähnlicher ist es dem Kreis.
Ein Kreis hat also so viele Ecken, daß man die einzelnen Ecken nicht mehr abgrenzen kann.
Die Kantenlänge eines Segments ist nicht genau 0, der zugehörige Winkel nicht genau 180°.
Einzige meßbare Strecke ist der Kreisdurchmesser. Den Abstand zwischen Mittelpunkt und Kreislinie nennt man Radius. Sein Wert ist die Hälfte des Durchmessers.
Die Kreiszahl π ist sowohl für den Umfang als auch für die Fläche von Bedeutung:
Umfang: 2πr, Fläche: πr².
Ein Einheitskreis hat den Radius 1. Durch Ein- und Überschreiben rechtwinkliger Dreiecke werden die Werte der trigonometrischen Funktionen abgelesen.

Abbildung links: Einheitskreis mit einem Winkel im ersten Quadranten und die Meßpunkte für die trigonometrischen Funktionen.
Länge des Kreisbogenabschnitts: x
Dreieck 1 (eingeschrieben): Gegenkathete = sin x, Ankathete = cos x, Hypotenuse = 1
Dreieck 2: Gegenkathete = tan x, Ankathete =1, Hypotenuse = sec x
Dreieck 3: Gegenkathete = 1, Ankathete = cot x, Hypotenuse = cosec x

Quadrantsin x, cosec xcos x, sec xtan x, cot x
I>0>0>0
II>0<0<0
III<0<0>0
IV<0>0<0

zweiwindige Polygone

Bei zweiwindigen oder Halbzahl-Polygonen verlaufen die Kanten nicht von einer Ecke zur benachbarten, sondern zur jeweils übernächsten.
Dadurch entsteht in der Regel eine Sternform.
Bei gerader Eckenzahl werden zwei einwindige Polygone miteinander kombiniert.
Hier soll nur die graphische Konstruierbarkeit thematisiert werden. Trotzdem zum Vergleich ein paar Formeln:
Spitzenwinkelsumme: (n-4)·180°
Innenwinkelsumme: (2n-2)·180°
Schon ein deutlicher Unterschied! Deshalb soll bei noch mehr Windungen die Innenwinkelsumme nicht mehr berücksichtigt werden.

Ein- und Zweispitz

Für den gewählten Ansatz sind zu wenige Eckpunkte vorhanden. Deshalb wird hier auch kein Ergebnis präsentiert.

Dreispitz

Der Ansatz mit den Eckpunkten führt nicht zum gewünschten Stern, sondern zu einem Dreieck, bei dem nur die Strichfolge umgekehrt ist.
Es gibt keinen sichtbaren Unterschied.
Vielleicht die Dreieckseiten verlängern? Bei stumpfen Winkeln würde das etwas bringen, hier liegen aber spitze Winkel vor. Die Linien würden sich daher entfernen, statt sich zu nähern.
Ein möglicher Kompromiß wäre, dem Dreieck ein weiteres Dreieck zu umschreiben.
Das wäre zwar auch nicht das gewünschte Ergebnis, aber es wäre ein Ergebnis.

Vierspitz

Zwei zweidimensionale Zweiecke bilden ein Kreuz.

Fünfspitz

Offiziell minimale Eckenzahl (5), um einen Stern zu konstruieren.
Mit n=Anzahl der Ecken und w=Anzahl der Windungen gilt: n ≥ 2w+1.

Beispiele für Sternpolygone


Auffällig: Es wird jeweils ein einwindiges Polygon mit gleicher Eckenzahl miteingeschlossen.

Verallgemeinerungen


Mehrwindige Polygone schließen Polygone mit gleicher Eckenzahl, aber weniger Windungen mit ein.
Die Spitzenwinkelsumme beträgt (n-2w)·180°.
Ist die Eckenzahl ein Vielfaches der Windungen, wird die Relation an Polygonen überlagert (Beispiel: {9/3} mit 3 überlagerten Dreiecken)
Ein gültiges Polygon entsteht bei n ≥ 2w+1.
Bei n=2w entsteht ein Stern aus einzelnen Stäben (w > 1).
n=2w-1 führt zum gleichen Bild wie bei w-1, gehört also nicht zur Reihe.